Rosalis Abschied

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Evi(mi)

Rosalis Abschied

#1

Beitrag von Evi(mi) »

Eigentlich wollte ich ein paar schöne Bilder vom letzten Wochenende zeigen - das Wetter war prachtvoll und wir haben die ersten frühlingshaften Sonnenstrahlen im Garten genossen.

Guten Morgen ! Kanns wahr sein, es ist Sonntag Morgen und die Sonne scheint tatsächlich?!
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Unglaublich, aber wahr, das tut sie :sommer
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Dieses ungewöhnliche Wetterphänomen mußten wir nutzen – Herrchen werkt (unter Shelleys Oberaufsicht) im Garten
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Rosali widmet sich der Outdoor-Körperpflege
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und Amanka geht auf Entdeckungsreise in ihrem neuen Garten
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Evi(mi)

#2

Beitrag von Evi(mi) »

Rosali ging es am Sonntag recht gut, sie hat herumgeschnüffelt, bevorzugt an der Katzenminze, ist in der Sonne gelegen und hat um ihre Leckerchen „ersucht“
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Evi(mi)

#3

Beitrag von Evi(mi) »

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Irgendwann sind sie dann alle faul herum gelegen und haben sich die Sonne auf den Pelzscheinen lassen (außer Herrchen, der ist nicht zu bremsen, wenn er im Garten arbeitet :zwinker )
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Evi(mi)

#4

Beitrag von Evi(mi) »

Dann gab es Abendessen, alles wie immer, der Verbandswechsel lief sogar erstaunlich gut am Abend.

So schön und unbeschwert der Sonntag war, so furchtbar war die darauffolgende Nacht zum Sonntag. Rosali hat 2 x erbrochen, hatte Durchfall mit ein wenig Blut drinnen, beim Pressen hat sie auch den Urin verloren und auch sonst war sie plötzlich sehr apathisch, offenbar war ihr extrem übel. Ich habe ihr Paspertin dagegen gegeben, die Leberpastete mit Tablette hat sie anstandslos genommen – und siehe da, es wurde besser. Nach einer Stunde ist sie aufgestanden und hat die Decken in allen 3 Körbchen zu Deckenbergen zusammengescharrt, wie sie das gewöhnlich tut. Pro Nacht richte ich die vielleicht 5 oder 6mal alle wieder zurecht. Also hatte sie wieder genügend Energie dazu.

Frühstück hat sie mit Appetit gefressen und der Montag verlief wieder ganz passabel. Natürlich war sie müde von der Nacht davor – aber das war ich auch. Abends wiederum genüßlich gespeist, sicherheitshalber nochmal mit Paspertin, mehrmalige Leckerchen-„Anfrage“ – die SO aussieht:
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Um 23 Uhr waren wir das letzte Mal draußen, aber Rosali mußte offenbar nicht. Als wir zurück in die Wohnung kamen, begann sie rastlos hin- und her zu wandern. Trank unentwegt, bei diesen Unmengen dachte ich mir schon, daß wir in der Nacht wieder hinaus werden müssen. Diese Unruhe war allerdings besorgniserregend, sie hechelte dabei arg und wollte sich einfach nicht hinlegen.

Um halb 2 Uhr erbrach sie wieder. Ziemlich unverdaut. Dabei ließ sie auch den Urin wieder unter sich, ein Sturzbach bei dem, was sie zuvor getrunken hatte. Und sie war wieder so schlapp wie die Nacht zuvor. Ich legte sie in ihr Körbchen und da blieb sie liegen, hechelte, döste, schlief letztendlich für ein paar Stunden ein. Um 5 Uhr stand sie wieder auf, ich wollte sie sofort hinunter zum Pipi-Machen tragen, aber ich war nicht schnell genug. Sie hatte Durchfall und produzierte einen großen, weichen, mit dunklem Blut durchzogenen Haufen. Pinkelte dabei auch gleich einen riesigen See. Da war mir klar, es ist vorbei. Wenn ich ihr keine Schmerzmittel mehr geben kann, weil sie sie erbricht; wenn sie ihr Futter nicht mehr verdaut und Blut im Kot hat – in diesem Ausmaß und in dieser Farbe – dann stimmt „innen drinnen“ nichts mehr. Zusammen mit dem extrem aggressiven und in unglaublicher Geschwindigkeit wuchernden, und ohne Schmerzmitel nicht mehr erträglichen tubulären Adenokarzinom sah ich keine andere Möglichkeit.

Meine Tierärztin, mit der ich in täglichem WhatsApp-Kontakt stand, auch nicht. Sie sollte nicht leiden, solange wir die Schmerzen medikamentös im Griff hatten und Rosali Interesse am Leben, an ihrer Umgebung, am Fressen und an der Katze zeigte, ihren Ritualen nachging wie immer, solange machte es Sinn, solange hatte sie dank der Schmerzmittel Lebensqualität. Doch nun war der Moment gekommen, wo das nicht mehr der Fall war. Der Moment, ab dem nichts mehr besser werden kann. Von dem an sie nur noch leiden würde.

Am Dienstag um 12 Uhr waren wir also bei der Tierärztin. Alle zusammen, mein Mann, Shelley und Amanka, ich habe sie im Arm gehalten, ihr Köpfchen war in meiner Hand, bis sie eingeschlafen war. Die Schleimhäute waren auch schon sehr blass, nach dem Sedativ und dem überdosierten Barbiturat setzte bereits der Atem aus – ich spürte den Moment, ich war Nase an Nase mit ihr. Die eigentliche Spritze hätte es schon gar nicht mehr gebraucht....
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Evi(mi)

#5

Beitrag von Evi(mi) »

Meine kleine Rosali, wir hatten es nicht immer einfach miteinander. Vor allem zu Beginn nicht, als Du eingezogen bist und meintest, die hauseigene Katze wäre Dein bevorzugtes Leibgericht. Wir mußten die Wohnung und das Haus unterteilen in Hunde- und Katzenzonen, immer aufpassen, daß Ihr Euch nicht zu nahe kommt. Du warst sehr selbständig und in Dich gekehrt, oft hatte ich den Eindruck, Du interessierst Dich gar nicht für uns, Hauptsache, wir stellen Dir Dein Futter hin. Und wenn Dir was nicht paßt, hast Du nach uns geschnappt. Und doch – mit der Zeit hast Du Kontakt vor allem zu mir aufgenommen, wir haben gemeinsam einen Tagesrhythmus gefunden, den Du gut kanntest und im Rahmen dessen alles harmonierte. Du warst schon immer eine Kämpferin, Du hast alles überlebt. Den Versuch Deiner Besitzer, Dich zu ertränken (trotzdem bist Du sogar noch furchtlos ins Wasser gegangen um eine Runde zu schwimmen), die Kastration und Augen-OP in Ungarn, die Zahnsanierung bei uns (wo wir wegen der Narkose schon große Ängste ausgestanden haben), und auch jetzt hast Du gekämpft gegen diesen Scheiß-Tumor, Du WOLLTEST nicht gehen. Aber wir haben verloren. Alle haben wir gegen dieses Krebs-Ungeheuer verloren, und vorgestern konntest Du einfach nicht mehr dagegen ankämpfen.

Mein Herz blutet. Ich vermisse Deine süßen kleinen, mitunter frechen Gesten (wenn ich nicht gleich mit dem Leckerchen rausgerückt bin, sobald Madame mir die meistens vom Trinken nasse Schnauze auf den Oberschenkel gelegt hat, hat sie mit den Vorderzähnchen an meiner Hose geschabt und wenn sie eine Falte zu fassen bekam, dran gezogen), Deine weiche, dicke, immer feuchte Cockernase, Dein ewiges, manchmal nervtötendes Deckenumgraben, das Geräusch Deiner Pfötchen auf dem Parkettboden, wenn Du wieder mal auf Wanderschaft warst, unermüdlich wie in Zeitlupe unter den Vorhängen und dem Wäscheständer hin- und hergegangen bist und die Stoffe auf Deinem Rücken hast streifen lassen (ein bis heute unerklärlicher Tick von ihr). Wenn Du – als einziger Hund, den ich jemals hatte – den Leckerchen-Eimer öffnen konntest und Dich daraus selbst bedient hast, und gleich daneben liegen geblieben ist, um für die nächste Entnahme nicht zu weit gehen zu müssen..... das fehlt mir alles so unfaßbar, obwohl Du doch nur ein bißchen was über 2 Jahre bei uns warst.
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Evi(mi)

#6

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Evi(mi)

#7

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#8

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#9

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Evi(mi)

#10

Beitrag von Evi(mi) »

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Ich habe nie viel über Rosali geschrieben in dieser Zeit, sie war einfach da und ich dachte, da gäbe es nicht so viel zu sagen. Und nun, wo sie nicht mehr da ist – seht Ihr selbst, wie viel es über sie zu sagen gibt. Wie viel jetzt plötzlich fehlt, was vorher nicht der Rede wert war. Wie unsagbar viel..... :flenn
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