ein Jahr bist Du nun bei uns. Am 16. Mai letzten Jahres bist Du bei uns eingezogen und hast unser Leben bereichert und verändert.
Du hast Dich täglich mehr und mehr in unsere Herzen eingegraben. Du, unser wunderschöner Türke, unser Schmusebär, unser Clown, unser Cleverle, unser Igel-Anpinkler, unser Ball-Junkie, unser Auto-Junkie, unser Schmidtchen-Schleicher, unser See-Hund, unser Morgens-mit-im-Bett-Kuschler, unser glücklich strahlender Hund, unser intensiv träumender Hund, Du mit Deinem eingebauten Wecker... und natürlich Du mit Deinen schmachtenden Blicken, denen man einfach nicht widerstehen kann.
Aber auch Du, unser Grantlhuber - vom ersten Tag an hast Du uns immer wieder angeknurrt und auch mal zugeschnappt wenn Dir was nicht passte. Du, unser Andere-Hunde-Verbeller - aber wir machen Fortschritte, denn immer öfter ignorierst Du Deine Kollegen und gehst einfach weiter. Wir sind mächtig stolz auf Dich! Und natürlich auch Du, unser Ins-Haus-Pinkler. Immer wenn mal eine Woche nichts war und wir sagten „Jetzt haben wir es geschafft“, fingst Du wieder an. Wände, Möbel, Deko, die Treppe – besonders nachts. Wir wurden erfinderisch. Die Treppe wurde mit Hundegittern abgesperrt, somit war das Pipi-Suchgebiet eingegrenzt. Dann kauften wir ein Nachtlicht mit Bewegungssensor und stellten fest, dass Du zwei bis vier Mal pro Nacht raus musstest. Wir nun also raus aus den Federn, um Dich in den Garten zu lassen. Das Ergebnis war chronische Müdigkeit – aber dafür ein trockener Flur. Heute schläfst Du meistens durch, nur hin und wieder gibt es noch die „aktiven“ Nächte, inzwischen aber mit „Meldung“ von Dir, dass Du raus musst. Das Reinpinkeln hat endlich aufgehört - außer wir üben „Selam allein zu Hause“, da sind die gelben Pfützen weiterhin vorprogrammiert. Doch wir glauben fest daran, dass wir das auch noch hinbekommen.
Ich gestehe, wir waren hin und wieder am Verzweifeln. All das kannten wir nicht von den Mädels... Manches Mal haben wir darüber gesprochen, warum Du so bist, was Du damals in der Türkei schon alles erlebt haben musst und auch, ob dies wohl die Gründe waren, weshalb Du aus Deiner ersten Vermittlung zurückkamst. Aber dass wir Dich zurückgeben? Das stand niemals zur Debatte. Du warst vom ersten Moment an UNSER Hund.
So gingen wir letzten Sommer zur ersten Hundeschule - für uns drei ein Fehlgriff. Also in die zweite Hundeschule. Die Dame war sehr nett, doch hauptsächlich war sie unterhaltsam – wir Zweibeiner haben viel gelacht. Wir standen mit ihr auf dem Platz und hörten uns an was wir tun sollten, gingen nach Hause und versuchten dies umzusetzen. Leider hast Du nicht wirklich so reagiert, wie Du es ihrer Erklärung nach tun würdest. Dann bekamen wir dieses Jahr unseren jetzigen Hundetrainer empfohlen. Und was soll ich sagen? Herrchen, Frauchen und Hund sind endlich angekommen – es bewegt sich was. Das Schönste ist: wir haben das Gefühl, dass unser Verhältnis zueinander immer besser wird. Es sind kleine aber stetige Veränderungen, die uns auffallen und über die wir uns riesig freuen. Und ich glaube auch Du fühlst Dich immer wohler. Mein Schatz, wenn ich hier von manchen anderen lese, wie prima bei ihnen alles klappt, wie gut sich alles gleich entwickelt und welch tolle Fortschritte sie machen ... dann danke ich Dir für Deine Geduld mit uns! Mag sein, dass wir nicht die perfekten Hundeeltern sind, aber wir arbeiten an uns, denn wir lieben Dich von ganzem Herzen. Wir drei nehmen uns einfach die Zeit, die wir brauchen. Wir, Dein zweibeiniges Personal, freuen uns auf viele weitere Jahre mit Dir!
Alles Liebe zum Einjährigen
Dein Herrchen und Dein Frauchen

während und nach dem Wintergassi Schaukeln macht Spass und beim Sightseeing in Bad Doberan