Cocker und Setter in Not

Heute habe ich Hunde von einem Vermehrer abgeholt. Mein Ruf, das ich nicht nein sagen kann, besteht schon seit vielen, vielen Jahren. Es fing in Osnabrück an. das bleibenste Erlebnis bei mir war, wo es an der Tür klingelte, ein schwarzer Bulli in der Einfahrt stand und ein Mann mich fragte, ob ich Melanie Wege sei, er hätte da ein paar Cocker.. Am Ende hatte ich noch zusätzlich zwei Beagle, weil mir die Hunde so leid taten. Die hat zum Glück ein anderer Verein übernommen.

Heute habe ich Schluss gemacht, viel zu viele Anfragen in der letzten Zeit, Junghunde, die nicht verkauft wurden, Muttertiere, Amicocker, englische Cocker... ich habe gesagt, es reicht. Wir können nicht die Auffangstation für Vermehrer werden. Für die Hunde tut es mir leid, sie werden, wenn sie nicht ausgesetzt werden oder verhungern, ihr Leben lang in zu engen Zwingern gehalten werden, ohne Liebe, ohne Zuwendung, ohne Gras kennenzulernen, ohne ein normales Hundeleben führen zu dürfen...

Das waren die letzten Hunde, die ich von Vermehrern abgenommen habe.

an Annette für den Weitertransport

an Gaby für ihre immer wieder offene Tür für jeden Cocker in Not

an Karin, die auch nicht nein sagen kann

Ich habe gestern Abend mehrmals etwas geschrieben und es dann wieder gelöscht. Ich mußte das auch erstmal sacken lassen.....

Für mich ist Fakt das es im Tierschutz nicht nur geradeaus geht. Man muß da, wenn man mit dem Herzen sieht, auch manchmal nach rechts und links abbiegen, auch wenn es nicht erlaubt ist.
Du hast das viele Jahre getan Melanie und viele Menschen haben Dich darin unterstützt. Gerade diese armen Seelen waren Dein Augapfel, für die hast Du Dich immer besonders eingesetzt.
Viele Hunde haben so die Chance auf ein neues Leben bekommen.
Danke dafür Melanie.

Aber LEIDER ist es ( schon länger) so das immer weniger Leute- auch Mitglieder- den Verein aktiv unterstützen.
Sei es für bestimmte organistorische Dinge, eventuelle Transportunterstützung und so weiter.

Und natürlich hat sich mit und durch Corona das gesamte Umfeld - ALLER VEREINE- doch erheblich verändert.

Ein ganz dickes " DANKE" an alle die es doch noch möglich machen ein paar arme Hunde zu retten.

schinderhannes hat geschrieben: ↑Mo 28. Nov 2022, 16:34
...Sei es für bestimmte organistorische Dinge, eventuelle Transportunterstützung und so weiter.

Das Thema hatten wir hier schonmal und es haben sich auch Helfer angeboten. Aber im Interesse der Hunde ist ein ständiges Umladen nicht produktiv. Das wird sogar vom Gesetz geregelt:

(Artikel 3 der Verordnung (EG)
Nr. 1/2005): Der Transport darf nicht zu Verletzungen oder unnötigen Leiden der Tiere führen; er muss so geplant werden, dass er so kurz wie möglich ist.
Dies gilt auch für Sammeltransporte von Hunden (z. B. aus dem Auslandstierschutz), die auf verschiedene Empfänger verteilt werden.

Des weiteren hat dieser Transport und die Unterbringung doch super geklappt. Wir hatten Fahrer und Pflegeplätze. Da kann man ruhig mal positiv denken

Danke Melanie, für Deinen Einsatz für diese gequälten Hundeseelen. Gerne habe ich Dir dabei geholfen und habe etliche von diesen Hunden bei uns aufgenommen, um ihnen zu ermöglichen, ein neues fröhlicheres Leben zu führen. Und noch mehr haben andere Mitglieder des Vereins dazu beigetragen, dass diese Hunde nach den Schattenseiten des Lebens endlich auch mal die Sonnenseite kennenlernen durften. Dank Euch dafür!
Aber ich will jetzt nicht zu sehr mich in nostalgische Gefühle verlieren, sondern ich hoffe, dass Du, Melanie, endlich wieder gesund wirst und Dich wieder mit voller Kraft einsetzen kannst.

Und ich möchte mich dafür bedanken, dass Annette und ich mit einigen dieser Hunde zusammenleben dürfen.

Bezüglich der Transporte:
Jeder der Transporte ist Stress für die Hunde. Sie müssen sich in einem fremden Auto mit fremden Menschen, mit fremden Gerüchen zurechtfinden. Und dabei darf nicht vergessen werden, dass diese Hunde in ihrem Leben meistens nichts außer ihrem Zwinger oder Verschlag oder so kennengelernt haben. Das merkt man den Hunden beim Transport auch an. Sie brauchen eine Weile, bis sie zur Ruhe kommen - und nicht nur seibern, kotzen oder hecheln. Deshalb fahren wir lieber lange Strecken, um den Hunden ein Umladen zu ersparen.

Martina hat geschrieben: ↑Mo 28. Nov 2022, 18:51 Sie brauchen eine Weile, bis sie zur Ruhe kommen - und nicht nur seibern, kotzen oder hecheln.

Der schwarze von Karin war total nassgesabbert, weil sein Brüderchen so vor Stress geseibert hat. Ich konnte unterwegs anhalten, weil Nele ihre ganze Box vollgekotzt hat. Die Decke darin konnte ich nur noch auf dem Rastplatz im Müll entsorgen, zum Glück hatte ich noch eine Ersatzdecke dabei. Nur so als kleine "Transportanecdote". Ist schon was anderes, diese Zuchthunde zu fahren, als wenn man schon im Ausland gepflegte Hunde übernimmt.

Nele mussten wir dann Zuhause sofort baden, weil sie einfach nur total "zugesaut" war Dafür haben wir jetzt einen weichen, weissen Hund

Martina hat geschrieben: ↑Mo 28. Nov 2022, 18:46 sondern ich hoffe, dass Du, Melanie, endlich wieder gesund wirst und Dich wieder mit voller Kraft einsetzen kannst.

Ich habe diese Entscheidung weder aus gesundheitlichen - noch aus Vernunftsgründen getroffen. Es gibt Menschen, die sind der Meinung, das es sich nicht gehört, die Hunde von Vermehrern zu retten. Und die nicht glauben, das es tatsächlich Welpen in Not gibt.

So habe ich es auch verstanden- wobei das ja das andere beinhaltet...

Jeder Hund ist es wert, gerettet zu werden

Egal, ob er vom Züchter oder von einem elenden Vermehrer kam. Der Hund kann nichts dafür, wo her er herstammt.
Das ist Schubladendenken..
Was ist das denn für eine Denkweise??? Sorry..