Jeden Tag wache ich nun auf und mache mir als erstes Gedanken um Lilly. Ich hab so angst, das meinen kleinen Mädchen das gleiche Schicksal droht wie Frieda.
Das Schicksal dieser kleinen Familie lag von Anfang an unter keinem guten Stern. Die Geburt hat mir die letzte Kraft geraubt, die ich noch für den Tierschutz hatte. Diese verstörten Seelchen, Emma und Stella... Dann kam die Hoffnung, denn Lilly hat mein Herz berührt, der erste Hoffnungsschimmer nach Fienchens Tod, das ich mein Herz nochmal verschenken kann. Aufgeweckt, tapfer und mutig, ihrem Handicap ein Schnäppchen schlagend, lief dieses kleine Mädchen durch ihre Welt. Nicht umsonst hab ich ihr den Namen "Xieni" gegeben, ähnelt er doch dem meines Fini... Aber dann war da Xara... ruhig, still und liebevoll, das genaue Gegenteil von Lilly, und genauso schlich sie sich in mein Herz.
Am Ende hat mein Herz dann entschieden, beiden die Chance auf eine tolle Familie zu geben, und so war ich dankbar, das Gaby sich ihrer angenommen hat und für alle drei den Weg frei gemacht hat, damit sie ihre Familien finden, wo die ganze schöne Welt, die Stella nie kannte, erleben dürfen...
Ich hab Vermehrer immer gehasst. Ich wollte immer hinter die Kulissen blicken, weil man nur erahnen kann, was da abgeht. Durch Emma und Stella wurde mir wieder richtig bewusst, wieviel Leid dort täglich tausende Hundemamas erleben müssen, wieviel Angst sie jeden Tag ausstehen müssen, wieviel Verzweiflung, das sie ihre Welpen nicht beschützen können... jetzt will ich das gar nicht mehr sehen, meine Seele würde daran zerbrechen. Was sind das nur für Menschen?
Friedas Tod war ein Schock. Und bitte, bitte, lieber Gott, nimm nicht auch noch Lilly von uns. Du hast Frieda, das ist schon schlimm genug.